Was ist Spulenfiepen und ist es schädlich bei Grafikkarten?

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Paris, France - Sep 30, 2019: POV male hand holding new professional Nvidia Quadro P4000 using Pascal microarchitecture rear part with circuit board

Manch einer hat es vielleicht schon einmal gehört und sich große Sorgen gemacht. Die Rede ist vom Spulenfiepen bei Grafikkarten. Es ist äußerst nervig und erinnert an eine Stechmücke am Ohr. Es ist heute ein eher selten auftretendes Phänomen, aber kann quasi bei jeder Grafikkarte auftreten egal wie gut sie auch sein mag. Deswegen gehe ich heute im Ratgeber näher darauf ein und beantworte die Fragen: Wie hört es sich an? Wie entsteht es? Kann es schädlich sein? und Wie behebt man das Spulenfiepen?

Wie hört sich Spulenfiepen an?

Spulenfiepen kann sich stark unterschiedlich anhören, da es zu stark verschiedenen Frequenzen hierbei kommen kann. Dabei kommt es auch sehr auf die Belastung an unter der die arbeitende Komponente steht. Oftmals klingt es jedoch wie ein sehr schriller Mosquito, oder das Reiben von Kreide auf einer Tafel. Nach wie vor kann es sehr verschiedene Tonarten und Lautstärken erreichen. Um dies für dich zu verdeutlichen habe ich hier ein Video von den Kollegen von ComputerBase bereitgestellt, da diese mit verschiedenen GTX 970 Grafikkarten die unterschiedlichen Tonarten zeigen. Für viele Leute ist es jedoch äußerst nervig und teilweise auch unausstehlich.

Wie entsteht Spulenfiepen?

Spulenfiepen ist an sich keine Seltenheit. Es ist eigentlich allgegenwärtig, jedoch sind die Frequenzen teilweise aus dem hörbaren Spektrums eines Menschen. Sie treten bei allen elektronischen Geräten in gewisser Weise auf. Denn sobald Energie durch eine elektrische Komponente fließt entstehen Schwingungen in jenem Bauteil. Je nachdem wie hoch oder niedrig die Frequenz ist, wird der Ton hörbar oder auch nicht.

Grafikkarten Spulenfiepen

Bei Grafikkarten entsteht dies oftmals durch eine hohe elektrische Auslastung. Dies entsteht bei hohen grafischen Anforderungen, oder durch sehr hohe FPS (Bilder pro Sekunde). Du solltest jedoch aufpassen, nicht jedes Spulenfiepen muss direkt von deiner Grafikkarte stammen. In deinem PC arbeitet eine Vielzahl an elektrischen Komponenten. Falls es also tatsächlich nicht von deiner GPU ausgeht solltest du die Komponenten in deinem PC nach elektrischer Auslastung absteigend überprüfen.

Also am Besten als Nächstes das Netzteil, sehr selten vllt. das Mainboard oder CPU-(Kühler). Die Lüfter hingegen können vielleicht rattern oder pfeifen, dass kommt jedoch nicht von zu hoher Stromlast.

Ist Spulenfiepen schädlich?

Nein, Spulenfiepen ist an sich nichts schädliches. Auch wenn es für viele äußerst bedrohlich klingt ist Spulenfiepen etwas ganz natürliches und Folge des Stromflusses. Bisher ist es daher nicht bekannt, dass ein hörbares Spulenfiepen für eine Verringerung der Lebensdauer sorgt. Es ist daher eine unvermeidbare Nebenwirkung und falls es dich stört, dann bleibt es dir fast nur übrig gewisse Maßnahmen zu treffen.

Wie behebt man Spulenfiepen?

Grafikkarte wechseln

Falls du die Grafikkarte als Quelle des Geräuschs ausfindig machen konntest, dann ist es eine Möglichkeit die Grafikkarte auszuwechseln. Außerhalb deines Widerrufsrechts ist es jedoch sehr schwierig auf die Kulanz des Herstellers zu hoffen, da Spulenfiepen in keinem Fall ein Garantiefall ist. Das kommt daher das Spulenfiepen nicht vermeidbar ist und kein Produktionsfehler der Grund dafür ist. Falls du also deine GPU nicht vom Hersteller ersetzt bekommst, kannst du sie entweder verkaufen, oder den PC anders modifizieren.

FPS Limit einstellen

Da wie schon geklärt die Menge der Energie für das Spulenfiepen verantwortlich ist macht es Sinn die zugeführte Menge an Strom zu reduzieren bzw. zu limitieren. Die einfachste Variante dies zu erzielen ist mit einem FPS Limit.

Dies kann meist in den Grafikeinstellungen eines Spiels eingestellt werden. Andere Optionen wären auch Features wie, Nvidia V-Sync, Nvidia G-Sync oder AMD Freesync. Diese sorgen für eine gewisse Maximum Framezahl, damit die Bilder ordentlich organisiert werden und es zu keiner Verzerrung kommt. Sollte dies noch immer keine Verbesserung bewirken, gibt es noch die Möglichkeit den PC zu dämmen.

PC Dämmung

Einige Computergehäuse sind es von Natur aus, andere nicht. Die Rede ist von Dämmmaterial für dein PC Gehäuse. Manche kennen es vielleicht aus Tonstudios oder anderen Bildern. Sie bestehen meist aus Schaumstoff und sorgen dafür, dass die Geräuschkulisse angenehmer wird. Ein Nachteil von Dämmmatten ist jedoch, dass du im Falle eines Glasfensters die Sicht in das Innere deines Computers verlierst. Meistens kannst du die Dämmmatten perfekt auf deinen Bedarf zuschneiden.

 

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