Mit der Radeon RX 6600XT hat AMD seinen Konkurrenten für die Geforce RTX 3060 Ti von Nvidia in den Ring geworfen und will auf dem Markt für Kunden mit kleineren Geldbeuteln auf ganzer Linie überzeugen. Hierfür macht die Grafikkarte eine breite Brust und kann mit durchaus interessanten Spezifikationen auftreten. Ob diese jedoch gegen die Konkurrenz von Nvidia ankommen und welche hätten besser ausfallen können bzw. müssen erfahrt ihr in diesem Testbericht.
Wir hatten das Glück als Testmodell von MSI die Radeon RX 6600 XT Gaming X 8G als Leihgabe gestellt zu bekommen und konnten sämtliche Benchmarks durchführen. Dadurch konnten wir die Grafikkarte im Detail testen und Qualität, sowie Leistung klar bestimmen.
Datenblatt – MSI Radeon RX 6600 XT Gaming X 8G
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Testsystem
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Lieferumfang
Der Lieferumfang der MSI Radeon RX 6600 XT Gaming X 8G gestaltet sich, wie für Einstiegslevel-Grafikkarten üblich, spärlich. Abseits der eigentlichen Grafikkarte ist lediglich ein Umschlag enthalten, der mit einer Anleitung und etlichen Werbeflyern gefüllt ist. PCIe-Stromkabelverlängerungen oder ähnliches sind nicht enthalten. Dies ist jedoch wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass die Grafikkarte auch nur mit einem 8-Pin-Stromanschluss angeschlossen werden muss. Hier also alles im grünen Bereich, ein wenig mehr hätte allerdings auch nicht geschadet.
Design
Lüfter
Das Lüfter-Design der MSI Radeon RX 6600 XT Gaming X 8G erinnert sehr stark an das der großen Dreilüfter „Trio-Varianten“, nur dass hier ein Lüfter ausgelassen wurde. Ebenso wurde die RGB–Beleuchtung der Grafikkarte um zwei Elemente reduziert. Entfallen sind hier der bei der Trio-Variante auffällige RGB-Balken über dem MSI-Schriftzug, sowie auch die zwei Klauen zwischen den Lüftern. Diese sind bei diesem Modell glänzend schwarz und können nicht beleuchtet werden. Optisch stellen diese Abstriche jedoch keinen großen Verlust dar, denn die Grafikkarte könnte aufgrund ihres kleineren Formfaktors so schnell überladen wirken. Für Nutzer, die jedoch ein etwas auffälligeres Design bevorzugen, könnte dies zum Ausschlusskriterium werden.
Ansonsten ist das Lüfter-Design wie bereits oben erwähnt ein Ebenbild der bereits getesteten RTX 3080 Trio. Sie wirkt nur eben etwas schlichter, keine offenliegenden Kondensatoren, keine große Lichtshow und kein Formfaktor, bei dem man sich Sorgen machen muss, ob das alte Gehäuse noch groß genug ist.
Seitlich
Auf der Seite der Grafikkarte findet sich das beleuchtete MSI Logo, wie aber bereits erwähnt hier ohne den RGB-Balken bekannt von der MSI-Trio-Reihe. Erfreulich für eine leichte Installation ist der Fakt, dass bei der MSI Radeon RX 6600 XT, wie bei allen Grafikkarten dieser Reihe nur ein 1 x 8-Pin PCIe Kabel verwendet werden muss. Dieser ist direkt erreichbar und angenehm platziert und nicht zu tief in die Grafikkarte eingelassen, wie es z.B. bei der Zotac RTX 3070 Twin Edge leider der Fall war.
Backplate
Die Backplate ist schlicht und klassisch für die aktuelle Grafikkartengeneration gehalten. Es finden sich am gehäuseinneren Ende der Backplate Schlitze im Metall, welche höchstwahrscheinlich eine positive Auswirkung auf die Wärmeableitung haben dürfte. Ansonsten ist, wie bei der RTX 3080 Gaming X Trio ein weißer MSI Drache aufgedruckt.
RGB Beleuchtung lässt sich keine auf der Backplate und ebenso sind die Kondensatoren bei dieser Grafikkartenvariante nicht offenliegend. Die gesamte Backplate besteht aus Metall mit einer leichten fühlbaren Textur. Die Backplate an sich macht einen wirklich sehr hochwertigen Eindruck und wirkt extrem robust.
PCB
Das PCB erscheint klassisch, ist klar strukturiert und leicht zu verstehen. Besonders auffällig, die quer verbaute GPU umgeben von der traditionell parallel verlaufenden Umrandung. Verbaut worden ist GDDR6 VRAM von Samsung mit 4 x 2 GB, erkennbar an den schwarzen Blöcken rund um die GPU. Gekühlt wird der GPU durch Wärmeleitpaste. Der VRAM sowie Kondensatoren sind durch Wärmeleitpads mit dem Kühlsystem verbunden. (Sichtbar im ersten Bild) Die Stromspannung erfolgt auf 8 Phasen und wird vom International Rectifier IR35217 versorgt. Ebenfalls im ersten Bild erkennbar ist das Kühlsystem der MSI Raden RX 6600 XT bei der sechs Heatpipes vom GPU-Bereich in die üppig mit Finnen besteckten Kühlkörper verlaufen.
Speicher
Einen Kritikpunkt den man AMD, also dem Hersteller der eigentlichen Grafikkarte machen muss ist unter anderem das Abspecken des Speichers. Zum einen wird nur eine 128-bit Speicherbusschnittstelle, wie sonst 256 oder 320 üblich verwendet. Zum anderen wurde auch am Infinity Cache gespart und nur 32 MB der GPU gespendet. Im Vergleich zu den großen Geschwistern: AMD Radeon RX 6700 XT (96 MB) oder der RX 6800 (XT) und RX 6900 XT (128 MB) wurde somit der Radeon RX 6600 XT die Chance genommen stark bei steigenden Videoauflösungen zu agieren.
Angesichts dessen, dass die Grafikkarte ohnehin für Full-HD Gaming ausgelegt wurde, ist die Reduzierung des Infinity Caches jedoch nachvollziehbar. Auch das Schrumpfen des Grafikspeichers auf 8 GB ergibt im Einsatzgebiet aus Herstellersicht durchaus Sinn und ist für Full-HD Gaming in fast allen Spielen ausreichend. Wie 8 GB VRAM in Zukunft jedoch standhalten bleibt bei immer weiter wachsenden Texturgrößen eine andere Frage.
PCIe 4.0 x8
Sehr fragwürdig ist die Wahl von AMD auf PCIe 4.0 x8 als Schnittstelle zu setzen. Auf einem Mainboard mit PCIe 4.0 x16 Schnittstellen ist das in erster Linie irrelevant und sorgt für keine großen Probleme, außer einer schmaleren Bandbreite als eine GPU mit PCIe 4.0 x16.
Das wirkliche Problem entsteht, sobald versucht wird, die Grafikkarte mit einer PCIe 3.0 x16 Schnittstelle zu paaren. Die AMD Radeon RX 6600 XT verbindet sich zum CPU mit einer 16 GB/s Bandbreite, zumindest bei Anschluss auf einen PCIe 4.0 Slot. Ein PCIe 3.0 x16 Slot kann aufgrund des verbauten PCIe 4.0 x8 Slots nur auf 8 GB/s statt der eigentlich möglichen 16 GB/s zugreifen. Denn leider lässt sich PCIe 4.0 auf PCIe 3.0 downgraden, aber die x8 Bandbreite kann nicht plötzlich zu einer x16 werden, nur weil man die GPU in ein PCIe 3.0 Slot steckt.
Da wir jedoch auf einem PCIe 4.0 Mainboard gebenched haben, treten in diesem Fall wie im nächsten Abschnitt zu sehen keine Nebenwirkungen auf. Laut anderen Quellen liegt je nach Spiel der Performanceverlust mit Nutzung einer PCIe 3.0 Schnittstelle bei bis zu 30 %. Allgemein kann man MSI selbst bei der Auswahl der PCIe-Schnittstelle keinen Vorwurf machen, da diese nur einzelne Details, wie z.B. Kühlsystem oder beispielsweise den GPU-Takt anpassen.
Benchmarks, Temperatur und Lautstärke
Benchmark
Gebenched wurde die MSI Radeon RX 6600 XT gemäß ihrem Titel als Full-HD Grafikkarte wenig überraschend in Full HD. Dort fiel auch direkt auf, dass die GPU teilweise gut für 1440p-Gaming zu gebrauchen ist, bei 4K hingegen würde die Grafikkarte bei den meisten Spielen wohl klar in die Knie gezwungen werden. Die Ergebnisse in Form von FPS sind in folgender Tabelle sichtbar:
Zu den Spiele-Benchmarks auch noch folgendes Video:
Zudem wurde der 3D-Mark TimeSpy Benchmark durchlaufen. Hierbei folgende Werte:
Graphics Score | 9919 |
Graphics Test 1 | 63,82 FPS |
Graphics Test 2 | 55,89 FPS |
Die gemessenen Werte sind im Vergleich zur RTX 3060 im Schnitt um ca. 15 % höher. Die MSI Radeon RX 6600 XT ordnet sich überwiegend nur hauchdünn hinter einer RTX 3060 Ti ein. Lediglich im Raytracing Bereich hat die RX 6600 XT, sowie eigentlich jede AMD Grafikkarte keinerlei Chance.
Temperatur
Die Temperatur der Grafikkarte überschritt selbst unter Höchstlast mit keiner seiner Komponenten die 80 °C Marke. Im Langzeittest wurde die Grafikkarte auch im Langzeittest bei hohen Belastungen nie heißer als 64 °C, ein sehr solider Wert, der angesichts des sehr leisen Doppellüfter-Kühldesigns wirklich einen guten Maßstab setzt. Der Chip selbst erreichte 79 °C, was vollkommen in Ordnung ist und kein Grund zur Sorge ist, der Speicher der Grafikkarte stieg auf ca. 73 °C. Eine Abweichung von ± 2 °C ist jedoch durch das Infrarotthermometer möglich.
Lautstärke
Wie bereits oben in der Temperatur erwähnt läuft die Grafikkarte sehr ruhig und ist kaum wahrnehmbar neben den anderen Lüftergeräuschen in einem Gehäuse. Laut MSI Afterburner drehten sich die Lüfter selbst bei Volllast und ca. 63 °C Grafikkartentemperatur nie mit mehr als maximal 1200 RPM, ein unfassbar geringer Wert der sich auch in einem sehr geringen Geräuschpegel widerspiegelt.
Der maximal gemessene Geräuschpegel bei Volllast lag bei 34 dB. Ein grundsolider Wert, die Grafikkarte ist dadurch zwar wahrnehmbar, jedoch nur bei genauem hinhören und dürfte in den meisten Gehäusen durch die restlichen Lüftergeräusche quasi verschwinden.
Software
Wie bereits bei der MSI RTX 3080 Gaming X Trio getestet überzeugt MSI Center, MSI’s Software Plattform auf ganzer Linie. Jeglich erdenkliche Software kann über das Dashboard von MSI Center heruntergeladen und installiert werden. So auch MSI Mystic Light, MSI Afterburner und eine riesige Menge andere Features/Softwares, wie z.B.: Gaming Modus, True Color, Smart Image Finder, MSI Companion, Duet Display, Geräuschunterdrückung.
Die Handhabung ist leicht und die Funktionen, sowie Installationen erfolgen, wie bei MSI gewohnt ohne Komplikationen. Vor allem im Bereich Software hat MSI dadurch einen großen und entscheidenden Vorteil gegenüber vielen anderen Grafikkartenlieferanten.
Testnote und Fazit
Pro und Contra
Testnote