Die meisten Computernutzer erinnern sich noch an den wehmütigen Abschied von Windows XP, was bis heute als das beliebteste Betriebssystem überhaupt gilt. Der Fortschritt hat jedoch seither nicht gestoppt und nun steht bereits Microsofts neueste Version in den Startlöchern, Windows 11 hat es auf den Markt geschafft. Aber was ist mit all den Rechnern, die bereits auf den Schreibtischen der Menschen stehen? Welche Voraussetzungen braucht es, um ein Upgrade auf Windows 11 überhaupt möglich zu machen?
Blick in die Zukunft – was kann Windows 11?
Ursprünglich hatte Microsoft keine neue Variante des Betriebssystems geplant, 2014 wurde klar geäußert, dass mit Windows 10 die letzte klassische Version an den Start gegangen sei. Und doch kam alles anders und jetzt stehen Millionen PC-Nutzer vor der Frage, ob ein Upgrade auf Windows 11 sinnvoll und überhaupt möglich ist.
Ist der Begriff Update überhaupt richtig? Windows 11 ist mehr als nur eine verbesserte Version des Vorgängers, es handelt sich um ein Betriebssystem mit komplett neuem Look. Verbesserte Startoptionen, halbtransparente Designs, optimiertes Multitasking – all das verspricht die neue Variante. Besonders interessant scheint hierbei der geringere Speicherbedarf zu sein. Verglichen mit seinem Vorgänger soll Windows 11 nur noch rund 60 Prozent Speicherplatz beanspruchen, was die Festplatte schont.
Erhältlich ist das neue Betriebssystem seit Oktober 2021 und erneut kann ein bestehendes Windows 10 ganz klassisch durch ein Upgrade aufgewertet werden. Keine neuen Kosten, kein Kauf einer Vollversion, soweit die guten Nachrichten. Preise für den nackten Kauf eines Betriebssystems sind bislang noch nicht klar kommuniziert worden, neu hergestellte Rechner werden von Haus aus mit Windows 11 ausgeliefert. Ein Problem allerdings sind die Systemanforderungen, die sich, verglichen mit Windows 10, erheblich erhöht haben. Selbst gut funktionierende Rechner sind möglicherweise nicht mehr in der Lage, mit der neuen Variante des Betriebssystems zu arbeiten.
Diese Voraussetzungen sind für das neue Upgrade nötig
Von Windows 10 waren auch Jahre nach Veröffentlichung viele Nutzer niemals wirklich überzeugt. Da scheint das Upgrade auf Windows 11 gerade recht zu kommen. Aber was muss der Rechner eigentlich können, um überhaupt einen Umstieg in Erwägung zu ziehen?
- Grafikkarte: Mindestanforderung Kompatibilität mit DirectX 12 und besser sowie WDDM 2.0 Treiber
- Microsoft Konto als zwingende Voraussetzung
- Speicherplatz: 4 GB Ram, deutlicher bessere Leistung mit 8 oder 16 GB
- BIOS-Firmware: UEFI-Bios mit vorhandener Aktivierung
- Prozessor: Mindestleistung 1 GHz sowie 2 Kerne mit vorhandener 64-Bit CPU.
- Speicherbedarf: Mindestens 64 GB freier Speicherplatz auf der Festplatte
Bei den Angaben handelt es sich um Mindestvoraussetzungen. Stabile Funktionalität setzt ein stabiles Grundgerüst des PCs voraus. Selbst wenn der Rechner alle Anforderungen erfüllt, kann es passieren, dass die Gesamtkomponenten zu schwach für einen reibungslosen Upgrade-Verlauf auf Windows 11 sind. Das zeigt sich dann aber erst in der praktischen Anwendung, wenn die Leistung deutlich hinter Windows 10 zurückliegt. Wer aber noch gar keinen Computer besitzt, kann einfach einen PC mit Windows 11 kaufen und ist damit automatisch auf dem neuesten Stand der Technik.
Hardware optimieren oder neu kaufen?
Die Enttäuschung ist groß, wenn der eigene PC nicht ausreicht, um das kostenlose Windows 11 Upgrade zu installieren. Auch wenn der Umstieg noch nicht zwingend erforderlich ist, wird Microsoft spätestens im Oktober 2025 den Support für Windows 10 einstellen. Bis dahin sollte die Hardware also entsprechend der Anforderungen optimiert worden sein.
Theoretisch gibt es zwei Lösungsansätze. Einerseits besteht die Option, den vorhandenen PC durch Austausch einiger Komponenten zu optimieren. Allerdings ist hierbei darauf zu achten, dass ein Wechsel der CPU beispielsweise oft auch Bedarf an einer neuen Grafikkarte, einem neuen Mainboard und folglich neuen Ram-Riegeln mit sich bringt. Manchmal kommt es daher günstiger, direkt einen komplett neuen Rechner zu kaufen.
Der Vorteil hierbei ist, dass das neue Betriebssystem oft schon von Haus aus installiert wurde und daher kein Upgrade mehr nötig ist. Pro Quartal werden global rund 88 Millionen neue PCs erworben, diese Zahlen steigen, wenn sich neue Betriebssysteme oder auch neue Hardware auf dem Markt durchsetzen.
Kompatibel, oder nicht? Der Schnellcheck für PCs
Auch wenn die Anforderungen klar schriftlich festgehalten wurden, stellt sich für viele Verbraucher die Frage, ob der eigene Rechner mit Windows 11 klarkommt. Denn wer weiß schon exakt, wie viel Kerne die CPU hat und wie es um die Qualität der Grafikkarte steht? Ein Großteil aller Computernutzer fokussiert sich mehr auf eine funktionierende Software und schwächelt in der Kenntnis über die Auswirkungen der passenden Hardware.
Allerdings braucht es keine komplexen Kenntnisse, um die Tauglichkeit des Rechners auf Windows 11 zu überprüfen. Ein Klick auf das microsoft-interne Integritätsprogramm, welches auf jedem Windows 10 Rechner verfügbar ist, zeigt deutlich, welche Probleme vorherrschen.
Die Software zeigt an, ob der aktuelle Rechner für Windows 11 geeignet ist oder ob es Schwierigkeiten gibt. Nicht geeignete Module werden aufgelistet, sodass es theoretisch punktuell möglich ist, Abhilfe zu schaffen. Wenn das vorhandene System allerdings schon älter ist, kann ein kompletter Neukauf für frischen Wind auf dem Desktop sorgen.
Setup-Sperre umgehen ist eine Möglichkeit
Schlägt die Kompatibilitätsprüfung fehl, kann Windows 11 nicht auf klassischem Wege installiert werden. Mittlerweile gibt es allerdings Wege, um die Setup-Sperre zu umgehen. In diesem Fall kann das neue Betriebssystem trotz fehlender Übereinstimmung der Komponenten installiert werden.
Manchmal lohnt es sich allerdings, einen Blick ins BIOS zu werfen. Sind hier die Startbedingungen nicht gegeben, zeigt der Rechner einen Fehler an, obwohl die Hardware eigentlich für die Installation von Windows 11 in der Lage wäre. Solche Fehler sind schnell zu beheben, daher ist es bei der Analyse wichtig, auf die angegebenen Gründe zu achten.
Obwohl nur bestimmte Geräte mit vorinstallierten Windows 10 ein Windows 11 Upgrade über die Windows Updates erhalten, ist Windows 11 bei den meisten Geräten lauffähig. Falls Sie möchten, können Sie auf einem Gerät mit vorinstallierten Windows 10 eine Windows 11 Installation vornehmen. Eine solche Installation ist jedoch nur für erfahrene Anwender empfehlenswert. Generalüberholte Markenhardware ist mittlerweile bereits mit vorinstallierten Windows 10 als auch mit vorinstallierten Windows 11 erhältlich.